Was ist PNF?

Proprioceptive Neuromuskuläre Facilitation (PNF) könnte man in etwa so übersetzen: „Anbahnung über Spüren der Verbindung zwischen Nerven und Muskeln“. Diese Methode setzt direkt bei der aktiven Bewegung an. Komplexe Bewegungsabläufe (Pattern) werden gebahnt und in ihrer Effektivität verbessert. Diese Bewegungsabläufe werden vor allem vom Gangbild abgeleitet.

 

Es basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch ungenutzte Bewegungsreserven besitzt, deren Einsatz und Nutzung gefördert werden können. Durch starke äußere Reize, die der Therapeut setzt, werden diese Reserven „aufgeweckt“ und integriert. Das sind vor allem die Stimme des Therapeuten, Dehnung, Widerstand. Durch viele Wiederholungen können auch gestörte Bewegungsmuster, die im Gehirn gespeichert sind, neu überschrieben werden. (z. B. Spastik nach Schlaganfall). Durch diese Bewegungsketten, die oft von einer Seite des Körpers auf die andere übergreifen oder von einer Extremität auf die andere (Irradiation), können auch Muskeln erreicht werden, die der Patient nicht mehr willkürlich ansteuern kann. So wird über eine Bewegung der gesunden Seite auch die Muskulatur der betroffenen Seite erreicht.

Ziele der Behandlung mit PNF:

  • Koordinierung und Ökonomisierung von Bewegungsabläufen
  • Normalisierung der Muskelspannung
  • Kräftigung und Dehnung der Muskulatur
  • Umgestaltung von unökonomischem, pathologischem Bewegungsverhalten.

Heutzutage findet PNF in fast allen klinischen Bereichen seine Anwendung, hauptsächlich aber in der Orthopädie z.B. bei Wirbelsäulenbeschwerden oder nach Gelenkoperationen und in der Neurologie z.B. bei Schlaganfall.